Relevantes für den Kapitalmarkt am 20.07.2022

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20.07.2022

Die gestrige Erleichterungsrallye im DAX ließ einen wesentlichen Faktor in den Hintergrund treten. Nach wie vor ist die Schwankungsbreite bzw. die Volatilität an den Kapitalmärkten extrem hoch. Dies ist gut für aktive Asset Manager und für einen aktiven Ansatz ein Portfolio, ein Vermögen zu verwalten. Für die Unternehmen sind die Schwankungen aber Gift. Niemand weiß derzeit, was ein fairer Preis für eine Aktie oder ein angemessener Zinssatz für Anleihen ist. So rentierten Nachrangpapiere von Bayer mit knapp 10% p. a. bzw. von der Allianz mit rund 7% p. a. Fundamental ist dies nicht zu erklären. Die Angst beherrscht die Kapitalmärkte und sorgt dafür, dass Refinanzierungen von Unternehmen immer schwieriger werden. Welcher Finanzvorstand will sich schon vorwerfen lassen, eine Anleihe zu teuer – also mit zu hohem Zins – an den Kapitalmarkt gebracht zu haben? Umgekehrt ist in dem derzeitigen Umfeld der Imageschaden kaum zu ermessen, wenn eine Anleihe nicht vollständig platziert wird. An dieser Unsicherheit verdienen die Investmentbanken derzeit viel Geld, das am Ende den Anlegern entgeht. Gleichzeitig gibt es kaum Neuemissionen, weil viele Unternehmen genau diese Risiken scheuen und nur begrenztes Vertrauen in Banken und Sparkassen vorhanden ist.

Das Vertrauen in Banken und Sparkassen sinkt aber auch von Anlegerseite. Die Produkte dort sind vielfach zu teuer, halten wenig vom Zugesagten und sind intransparent. Umso wichtiger ist es, wenn unabhängige Anbieter wie Vermögensverwalter Lösungen bieten, die auf Kunden individuell zugeschnitten werden können. Dabei spielt nun auch häufiger die Beratung in Kreditfragen eine wichtige Rolle, da mit den Kursschwankungen bei Anleihen auch die Konditionen für die gewerbliche Finanzierung, den Firmenkredit oder auch die private Baufinanzierung deutlich größere Bewegungen aufweisen.

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